Die gewonnenen Jahre – Alt werden, ohne alt zu sein – Gesundheit! – Bayerisches Fernsehen • www.br-online.de
Diejenigen, die nicht aufhören, Leistungsansprüche an sich selbst zu stellen, bleiben länger körperlich und geistig fit.
Allein in den letzten hundert Jahren hat sich unsere Lebensdauer um gut 30 Jahre erhöht. Dabei ist das Risiko, im Alter krank oder gar pflegebedürftig zu werden, statistisch gesunken. Wir werden immer älter und immer gesünder älter.
Der demografische Wandel werde gelingen, so das Fazit der Experten, wenn Deutschland sich zu einer Gesellschaft entwickelt, in der Arbeit bis ins hohe Alter dazugehört - und damit ist sowohl Erwerbsarbeit als auch gesellschaftliches Engagement gemeint.
Die Schutzkappen auf den Chromosomen, die sogenannten Telomere, nutzen sich bei den lebenslangen Reproduktionsmechanismen ab und verkürzen sich, bis nichts mehr geht. Dann ist das Ende da. Diesen Mechanismus zu unterbrechen, gelang den Wissenschaftlern im Tierversuch. Die Tiere wurden älter als sonst, allerdings kam es zu ungezügeltem Krebswachstum.
Die Alten von Okinawa essen gesund und wenig - Gemüse, Obst, Chili, Fisch aber auch Schweinefleisch beispielsweise. Sie gestatten sich maximal 80 Prozent Magenfüllung, essen sich nie "voll". Zwischen den Mahlzeiten vergehen mindestens fünf Stunden, die sie mit Bewegung ausfüllen. Eine gewisse "Mangelernährung" - im Sinne von "wenig" - scheint also altersverlängernd zu sein. Die Glyxdiät, auch Glücksdiät genannt, versucht dieses umzusetzen. […]
Studien zeigen, dass eine obst- und gemüsereiche Ernährung einen schützenden Effekt auf Gefäß-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs hat.
Die alten Menschen auf Okinawa arbeiten bis sie sterben: Rente, Pension, Nichtstun gibt es nicht, sie tanzen und singen, sind sozial eingebettet, sind einfach glücklich, das sagen sie über sich selbst. Die westliche Sicht der Dinge: "aufwachsen - lernen - Berufsleben - Rente" ist dort ausgehebelt. Lebenslanges "Lernen und Gebrauchtwerden" scheinen also auch ausschlaggebend für die Langlebigkeit zu sein.
Aktivität im Alter - und zwar in jeder Richtung - fordert daher auch Altersforscherin Prof. Dr. Ursula M. Staudinger. Ihre spektakulären Erkenntnisse haben gezeigt, dass nicht regelmäßiges Sudoku lösen oder Rätselraten die Hirnleistung nachhaltig beeinflussen, sondern vielmehr Ausdauersport wie Laufen oder Walking. Sie konnte zeigen, dass Sport direkt die Hirnleistung positiv beeinflusst.
Es hat sich auch gezeigt, dass die Walking Gruppe die höchste Leistungssteigerung im Gehirn aufwies. Wer meint, mit Kreuzworträtseln oder Gehirnjogging den grauen Zellen ebenso auf die Sprünge zu helfen, wird enttäuscht, denn man trainiert mit solchen Denksportaufgaben nur, dass man besser Rätsel lösen kann, erhöht aber nicht die Plastizität des Gehirns - das erreicht man nur mit Ausdauersport.