Wachsen Mädchen mit Spielzeugautos auf, säugen sie diese spielerisch an ihrer Brust und wickeln sie.
Die Jungs spielern mit Puppen so, als wären es Autos oder Flugzeuge, und werfen sie an die Wand.
Regelmäßig müssen sich Spielzeugfirmen wegen der klischeehaften Rollenbilder Sexismusvorwürfe gefallen lassen. Dass die Unternehmen dabei aber weitgehend den Wünschen der Kinderkunden entsprechen – und ihnen nicht, umgekehrt, ihre Ideale aufdrängen, legt auch eine Studie von Wissenschaftlern der City University London aus dem Jahr 2010 nahe.
In dem Experiment verhielten sich schon Babys zwischen neun und 14 Monaten entlang der erwarteten Stereotype: Die Mädchen beschäftigen sich vorwiegend mit den Puppen, die Buben mit den Autos, dem Bagger oder dem blauen Teddybären. Dass die Unterschiede schon so früh auftraten, erstaunte die Wissenschaftler.Auf ein ähnliches Experiment verweist die Berliner Beraterin Diana Jaffé, die mit ihrem Buch „Der Kunde ist weiblich“ (2005) das „Gender Marketing“ begründete: Die Idee, die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen in die Entwicklung und die Vermarktung von Produkten miteinzubeziehen, abseits der Klischees.
In dem von Jaffé zitierten Experiment verhielten sich auch Affenkinder entlang der Geschlechterstereotype. Hier versuchten die männlichen Affen, die Puppen zum Rollen zu bringen oder mit ihnen etwas einzuschlagen.