Die Schweinegrippe und die Sprache der Angst.
 
Botschaften an die Menschheit im Namen der Wahrheit und des göttlichen Lichts.

Beitrag 1730 von zhanghuxyz » 26.09.2010, 10:13

Die Schweinegrippe und die Sprache der Angst.

Als Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Pandemie-Warnstufe von 4 auf 5 als Reaktion auf den Ausbruch der Schweinegrippe erhöhte, hatte sie keine Skrupel, sich der Sprache der Angst zu bedienen: „Die gesamte Menschheit ist bedroht“, erklärte sie. Wenn Historiker einmal auf diese Inszenierung der Angst sowie auf die durch die Schweinegrippe ausgelöste Panik zurückblicken, werden sie sich fragen: Hat Chan als Sprecher einer Gesundheitsbehörde oder als Unternehmerin in Sachen Moral gesprochen? Es muss doch verwundern, dass Chan, wie übrigens die meisten in seiner Branche, ihr Handeln nicht als unseriös oder übertrieben alarmierend betrachtet. Wie auch andere Angstmacher modifizierte sie ihre Warnung mit einer beruhigenden Aussage: „Kein Grund zur Panik!“

Diese Kombination aus Furchterzeugung und beruhigender Rhetorik stellt eine Grundmelodie moderner Angstmacherei dar. Man beachte Chans Warnung, dass die WHO voraussichtlich die Grippe-Warnstufe auf die höchste Stufe der 6-Punkte-Skala anheben und eine Pandemie ausrufen werde. Diesmal war nicht von einer Bedrohung für „die gesamte Menschheit“ und von deren Auslöschung die Rede. „Stufe 6 bedeutet keineswegs, dass wir dem Ende der Welt entgegengehen“, sagte sie, um dann klarzustellen, dass es „wichtig ist, dies zu verdeutlichen, da wir andernfalls eine unnötige Panik auslösen könnten“.

Somit rief Chan das Gespenst einer Vernichtung der gesamten Menschheit bei der Anhebung der Bedrohungsskala von 4 auf 5 auf den Plan, bewertete aber offensichtlich eine mögliche Anhebung auf Stufe 6 gelassener, was die potenzielle Bedrohung durch eine globale Katastrophe betraf. Freilich war genau dieser Versuch, beruhigend zu wirken, in eine Rhetorik gebettet, die aller Wahrscheinlichkeit nach den gegenteiligen Effekt hervorrufen muss louis vuitton purse.

Mit dem Hinweis, dass wir „jetzt nicht dem Ende der Welt entgegengehen“, wird impliziert, dass wir dieses Ende jedoch in naher Zukunft erleben würden, und es wird damit auch deutlich, dass apokalyptisches Denken nicht länger auf die Welt der Religion beschränkt bleibt. Chans säkulare Version apokalyptischen Denkens wird von einem heute weit verbreiteten kulturellen Drehbuch gesteuert, das die Bedrohungen unserer Gesundheit übertreibt und mit menschlicher Heimtücke in Verbindung bringt. Aus dieser Perspektive ist jeder Virus, jede Krankheit, jeder neue Ausbruch von Grippe eine potenzielle Waffe aus dem Arsenal des Bösen louis vuitton handbags

Den Protagonisten auf dem Jahrmarkt der Angst ist es gelungen, Grippe als eine Bedrohung der Welt zu dämonisieren
louis vuitton bag und sie als denkbare Massenvernichtungswaffe erscheinen zu lassen. Das angesehene „Massachusetts Institute of Technology“ (MIT) bietet schon einen Kurs „Pandemien und Bioterrorismus“ an. Man behauptet, „Schweinegrippe ist lediglich die jüngste Herausforderung seitens Bioterrorismus und globaler Pandemien“. Die Nonchalance, mit der die Bedrohung durch Bioterrorismus in die Diskussion der Schweinegrippe eingebracht wird – und zwar von einem der angesehensten Wissenschaftsinstitute der Welt –, erweckt den äußerst beunruhigenden Eindruck, dass Angstmacherei eine respektable Freizeitbeschäftigung geworden ist.