[…] Der Freispruch weist auf ein grundsätzliches Problem hin. Bei Misshandlungen auf dem Polizeiposten oder in Gefängniszellen sind in der Regel keine unabhängigen Zeugen zugegen. In allfälligen Strafverfahren gegen Polizisten steht daher meist Aussage gegen Aussage.
Von den Gerichten wird dabei systematisch die Glaubwürdigkeit der Polizeibeamten höher eingeschätzt als jene der Betroffenen.In der Folge werden angeschuldigte Polizisten fast immer freigesprochen, selbst wenn – wie im aktuellen Fall – rechtsmedizinische Gutachten vorliegen, welche tendenziell die Version der Betroffenen stützen. […]
Drittens können gewalttätige Polizisten auf faktische Straffreiheit zählen. Werden die entsprechenden Fälle zur Anzeige gebracht, werden die Verfahren in der Regel eingestellt oder führen „mangels Beweisen“ zu einem Freispruch der Polizisten.
Am 20.8.2011 wurde bei Brisant (ARD) gezeigt, wie die Polizei einen tatverdächtigen 30-jährigen Deutschen abführte. Obwohl seine Hände hinten gefesselt waren, musste er ganz allein laufen; sodass er bei einem Stolperer schwer gestürzt wäre.
Ein Polizist ging zwar vor ihm her und ein weiterer hinter ihm; aber die Abstände waren meines Erachtens so groß, dass sie meiner Einschätzung zufolge einen schweren Sturz kaum hätten verhindern können. Auf diese Weise behandeln Polizisten uns Bürger wie Dreck.