Haben Sie vielleicht auch schon mal davon geträumt, gemeinsam mit Delphinen zu schwimmen? Zumindest im Ansatz das zu erleben, was wir in der Fernsehserie 'Flipper' jeden Abend in den 60er Jahren sehen konnten? Delphine, die kontaktfreudig sind, den Kontakt zu Menschen geradezu suchen, die lernwillig sind; und offenbar sogar humorvoll.

Doch ausgerechnet der Mann, der die Delphine, die Tümmler für 'Flipper' trainierte, sagt heute: "Ein lächelnder Delphin ist die größte Täuschung der Natur, denn die Tiere leiden in Gefangenschaft, weil das Publikum zu laut ist. Delphine haben einen super sensiblen Hörsinn. Und weil sie in freier Wildbahn bis zu 40 Meilen pro Tag schwimmen; Delphinarien sind also viel zu klein.

Rick O Berry war jahrelang gut verdienender Teil dieser Multimillionen-Dollar-Industrie, hat sie sozusagen mit aufgebaut. Doch dann setzte bei ihm das Bewusstsein ein. Das Bewusstsein für das Leid der Tiere, und er begann zu kämpfen. Immer wieder zettelt er seitdem Proteste an, befreit Delphine aus privaten verdreckten Swimmingpools, kämpft gegen die Jagd auf sie.

Er legt sich an mit Menschen, die bis zu 150 000 US-Dollar für einen Delphin bekommen; und deshalb nur sehr ungern mit sich reden lassen.

Wie sehr er sich dabei selbst in Gefahr bringt, zeigt seine Oskar-prämierte Dokumentation über das Abschlachten von Delphinen in einer kleinen Bucht von Japan.

Zu Tausenden werden sie dort jedes Jahr ab September abgeschlachtet und bestialisch getötet. Also, gerade jetzt, heute, morgen, gestern. Rick O Berry sagt, dass man hier Tiere tötet, die nicht nur intelligent sind, sondern die ein Bewusstsein haben. Die sich erkennen können im Spiegel.

Die sich sogar erkennen können zwischen anderen Delphinen auf einem Fernsehbildschirm. Und die verstehen, was ihnen blüht, wenn sie sehen, wie ihre Babys vor ihren Augen abgeschlachtet werden.

Lieber Rick O Berry! In Japan gibt es ein Sprichwort. Es lautet: "Der Nagel, der hervor guckt, muss reingehämmert werden." Genau das versucht man mit Ihnen seit über 40 Jahren. Man versucht Sie auf Linie zu bringen, man versucht Sie loszuwerden.

Doch keine Drohung, kein Gefängnisaufenthalt dieser Welt, und vor allen Dingen kein Geld der Welt hat Sie aufgehalten, hat Sie korrumpiert. Und deswegen sind Sie für uns ein Vorbild; was Menschlichkeit angeht, was Bewusstsein angeht und Mitgefühl.